Natürlich gießt der Artikel wieder etwas Öl ins Feuer und sorgt für Aufmerksamkeit. Aber die Frage ist doch, wessen Aufmerksamkeit soll erregt werden?
Gerade der kleine Part, in dem ein ominöses "rechtsextremes" Forum (wink wink) erwähnt wird, dass dann am Ende in einer Reihe mit sog. Querdenkern steht, die eine Ärztin in den Suizid gemobbt haben sollen, spricht für sich. Es ist zwar nur ein klitzekleiner Part, aber auch ein sehr verräterrischer Part.
In dem Artikel wird viel darüber schwadroniert, wie unser Staat keine Handhabe gegen sog. Cybermobbing hätte.
Der ganze Artikel zeichnet Reiner am Ende dann schlichtweg als Opfer. Es gibt immer wieder Hinweise auf sein eigenes Fehlverhalten, aber das wird mit einer bestimmten Zeile komplett weggewischt, nämlich mit der Aussage, dass jemand, der die Gerichtsakten kenne, sagt, dass absolut Nichts irgendein Verhalten oder irgendeine Aktion gegen Reiner rechtfertigen würden. Alles, was Reiner getan und gesagt hat, wird durch die Aktionen der Haider negiert. Also ob es überhaupt keinen Grund gäbe, dass Reiner so unbeliebt ist.
Es wird komplett ausgeblendet, dass das Game damit began, dass sich über Reiner, der sich freiwillig, ohne irgendeinen äußeren Zwang, der Öffentlichkeit präsentierte, lustig gemacht wurde. Man hat ihn verarscht und ausgelacht. Es heißt an einer Stelle zwar, dass Reiner eben immer wieder genau so reagiert hätte, wie es die Haider immer wollten -was auch richtig erkannt wird-, aber es wird als Handlung eben negiert.
Es gibt eine Stelle, an der buchstäblich geschrieben wird, dass das Mobbingopfer selbst in die Verantwortung genommen wird für eigenes Verhalten - was nicht sein kann, weil es nicht sein darf in unserer heutigen Gesellschaft, die ganz offensichtlich auf allen Ebenen tief gespalten ist und deren Mainstream eine eindeutige Handschrift trägt. Jene Handschrift, die sich einerseits sehr differenziert gibt in ihrem Überdenken und Betrachten von Dingen, aber andererseits es eben nicht ist.
Kurzum, Reiner wird ohne Ausnahme zum Opfer stilisiert. Der ganze Artikel folgt im Großen Reiners eigenem Narrativ: Ich, Reiner, das arme Mobbingopfer, der nie etwas getan hat und der keine Verantwortung trägt. Alle anderen sind an meinem Elend Schuld.
Natürlich kann man darüber diskutieren, inwieweit ein intelligenzverminderter Mensch, eine hageldumme pissblöde Dreckssau, um es unverhohlen zu sagen, das Wirken des eigenen Handelns in einem Abstraktum, wie es das Internet ist, überhaupt abschätzen kann. Aber Reiner ist eben auch keine Kartoffel. Ihr wisst das, ich weiß das, jeder weiß das, der das Game kennt. Reiner konnte sehr wohl abschätzen, was passieren kann und passieren wird. Die endlosen Videoschnipsel von ihm, in denen er unumwunden zugibt, dass er absichtlich provoziert und eskaliert, weil es ihm Aufmerksamkeit und dadurch Klicks und somit letztendlich Geld einbringt, sind zahllos.
Natürlich kann man darüber diskutieren, was wo in seinem Leben falsch gelaufen ist. Wie verantwortungsvoll es von anderen war, eine dumme Sau wie Reiner alleine und ohne Autorität in einem eigenen Haus mit einem Arschvoll Geld leben zu lassen. Jemand, der nicht mal fehlerfrei bis zehn zählen kann und den jede Zahl darüber hinaus komplett überfordert.
Keine Aussage von Reiner selbst wird in dem Artikel hinterfragt. Reiner darf ungefiltert sprechen und Reiner wird nicht widersprochen. Denn er ist ja ein Mobbingopfer. Opfern glaubt man bedingungslos.
Da ist die Rede davon, dass er schon mit brennenden Fackeln angegriffen worden sei. Dass er schon mehrfach in den Lauf geschaut habe.
Wie viele Hotels will er nach eigener Aussage schon abgeklappert haben? 60 bis 80 Hotels will er schon abgeklappert haben. Der Anruf bei seiner Schwester wird auf einmal zur Androhung von Vergewaltigung. Irgendwelche Haider tauchen während des Interviews auf und reden darüber, dass sie Reiner tot sehen wollen würden.
Das alles wird dann garniert mit tatsächlich wahren Aussagen über's Game - eingeworfene Fensterscheiben, Dinge, die massenhaft bestellt und ihm geliefert wurden, etc.
Die Lüge vermischt sich mit der Wahrheit. Es ist für den Außenstehenden, also den Leser des Artikels, der selbst nie im Game drin war, überhaupt nicht aufklärbar, was Lüge und was Wahrheit ist und so wird die Lüge zur Wahrheit und die Wahrheit erstickt.
Und das passiert hier mit voller Absicht. Denn der Artikel folgt genau jenem Sentiment, welches ein gewisser Lobo -dem ich ohne Beweis unterstelle, im Hintergrund Fäden gezogen zu haben oder an dem neuen Artikel mitgewirkt zu haben, nennt mich Aluhut- schon damals nach der 1. Gerichtsverhandlung, in der Reiner zu 2 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt wurde, an den Tag gelegt hat: Reiner trägt keine Schuld, Reiner ist ein Opfer, dieser Staat lässt Reiner im Stich.
Und gerade der letzte Punkt ist dann der, um den es hier geht: der Staat muss mehr regulieren und agieren. Die Aufmerksamkeit, die dieser Artikel generieren soll, heißt nicht Mitleid-für-Reiner, sondern Staat-handle!.
Und wogegen soll der Staat handeln? Gegen freie Rede. Denn mit der hat alles begonnen. Es ist mein gottverdammtes Recht, Reiner als dumm zu bezeichnen, wenn er sagt, dass Wasser Nahrung zum Wachsen brauche. Es ist mein gottverdammtes Recht zu lachen, wenn ich Reiner über Universen, Seelen und lebende Drachen schwadronieren höre. Weil seine Ausführungen gottverdammte dumme Scheiße sind.
Jeder Aktion liegt der Gedanke zu Grunde. Jede Rede ist ein Gedanke. Erst wird gedacht, dann geredet, dann gehandelt.
Dieser SPON-Artikel hat eine Mission. Dieser SPON-Artikel hat eine klare Agenda und die ist anti-freiheitlich. Reiner ist nur ein Mittel zum Zweck hier. Der SPON-Artikel sollte einem denkenden und mit der Materie vertrautem Leser Angst machen. Vor Monaten habe ich Witze darüber gemacht, dass wir irgendein ein Lex Drachenlord sehen werden. Dieser Artikel ist der nächste Schritt auf dem Weg dahin. Das Lex Drachenlord wird kommen und es wird vage genug sein, um als weitere Waffe gegen jedes Wort gegen den woken, gutmenschlichen Mainstream eingesetzt werden zu können. Die Dystopie ist real und absurder, als es sich jemals jemand hätte ausmalen können, denn sie kommt auf dem Rücken eines grotesk fetten, absurd dummen Sonderschülers daher gewongelt.
Man kann es sich nicht mehr ausdenken.